Krimis als “Straßenfeger”, die Idylle der “Schwarzwaldklinik”: Die Programme öffnen Fenster zur Welt, erfüllen Sehnsüchte und das Bedürfnis nach Abwechslung vom Alltag. Das Programm spiegelte immer den jeweiligen Zeitgeist wider. Die frisch gebadete Familie auf dem Sofa, auf dem Couchtisch Salzstangen, Bier und Saft. Im Fernseher: Am Laufenden Band, Zum Blauen Bock, Einer wird gewinnen, Dalli Dalli, Wetten Dass… oder Da lacht der Bär, Aussenseiter Spitzenreiter, Ein Kessel Buntes oder oder Zwischen Frühstück und Gänsebraten.
Ein Beispiel im Detail: Am 22. Oktober 1985 flimmerte die “Schwarzwaldklinik” erstmals über die Bildschirme und begeisterte die Zuschauer nicht nur plötzlich für Krankenhäuser, sondern bescherte einer deutschen Region einen regelrechten Touristen-Boom. Ein Familienfilm verpackt in eine Krankenhausserie – darauf schien die Republik gewartet zu haben. Und das ZDF liefert. Auf den Pilotfilm “Die Heimkehr” folgen 69 weitere Episoden voller dramatischer, heiterer und romantischer Momente rund um den adretten Professor Brinkmann, seine Familie, ein bisschen um die Belegschaft und noch weniger um medizinische Belange. Für knapp 28 Millionen Zuschauer in der Spitze (im November 1985 bei der Ausstrahlung der Folge Die Schuldfrage, ein bis heute uneingeholter Rekord, jedenfalls für ein fiktionales TV-Format) gehören das Gucken der “Schwarzwaldklinik” und das Lauschen der einprägsamen Titelmelodie fortan zum festen Wochenendritual. (aus Riekes Rückspiegel n-tv)
Jedes Jahrzehnt hatte seine Sendungen und sein Publikum. Wer erinnert sich nicht an die Fernsehexperimente der damals noch jungen Privatsender RTL Plus und Sat1. Alles nichts oder?, Der Preis ist heiß, Glücksrad, Geh’ auf’s Ganze…?
Serien, Sendungen, aus heutiger Sicht eine enorme Vielfalt. Das Internet steckte noch in den Kinderschuhen, die Technik machte Fortschritte, natürlich noch nicht in der rasenden Geschwindingkeit der heutigen Zeit. Entschleunigt, langsam geradezu mutet diese Programm der Vergangenheit an. Man versammelte sich von Jung bis Alt vor dem Fernsehgerät um in der darauffolgenden Woche genügend Gesprächsstoff von der Schule bis zum Arbeitsplatz zu haben. Nostalgisch blicken wir heute zuweilen auf diese “gute alte Zeit”. Nicht alles war besser, nicht alles schlecht. Die Sehnsucht nach Entschleunigung wächst so exponentiell wie die Geschwindigkeiten der Kommunikation. Facebook ist ja schon wieder aus der Mode, wenn man der Generation Z glauben darf. Ohne TikTok, Instagram und Streamingdienste ist man nicht mehr zeitgemäß unterwegs.
Auf das wir uns richtig verstehen, der Fortschritt, gerade in der Kommunikation ist ein Segen, aber, wie alles, mit zwei Seiten einer Medaille. Schneller, höher, weiter.
So manches Mal wünscht man sich die “gepflegte Samstagabendunterhaltung” zurück. Es sind diese zumeist verlorengegangene kleinen Rituale. Die frisch gebadete Familie auf dem Sofa, auf dem Couchtisch Salzstangen, Bier und Saft; und im TV in schwarz/weiss, viel später dann endlich in Farbe die Abendunterhaltung, gepflegt selbstverständlich.
Mit unseren Genussabenden möchten wir ein wenig gepflegte Samstagabendunterhaltung zurückbringen. Eine gute Zeit verbringen, mit Familie, Freunden, neuen Bekannten, die man bei einem Genussabend auf der Vorburg kennenlernt. Es wird zusammen gelacht, genossen, geschlemmt: ein schöner Genussabend verbracht – gepflegt selbstverständlich.