“Berta, das Ei ist hart”, “Das Bild hängt schief” und natürlich “Früher war mehr Lametta” sind längst geflügelte Worte in Deutschland geworden. “Ach was?”, hört man Loriot fast schon sagen. Der Humorist hat einen zeitlosen Humor geschaffen, der generationsübergreifend sein Publikum findet. (Text NDR Jochen Lambernd)
Kein anderer Humorist hat so viele Spuren in der deutschen Sprache hinterlassen, hat so viele Generationen zum Lachen gebracht wie Loriot.
Das liegt nicht allein an seinem unvergleichlichen Witz, mit dem er die zwischenmenschliche Kommunikation so auf die Spitze treibt, dass sie in ihrer ganzen Absurdität entlarvt wird. Loriot war auch unglaublich vielseitig und hielt seinen Mitmenschen zunächst als Karikaturist, später aber auch als Schauspieler, Schriftsteller, Opern- und Filmregisseur den Spiegel vor.
Loriot, bürgerlich Bernhard-Viktor Christoph-Carl von Bülow, kurz Vicco von Bülow, geboren am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel, gestorben am 22. August 2011 in Ammerland am Starnberger See, gilt als bedeutendster und vielseitigster deutscher Humorist des 20. Jahrhunderts.
Nach dem Krieg studierte er von 1947 bis 1949 Malerei und Grafik an der Landeskunstschule Hamburg und arbeitete nach dem Abschluss zunächst als Werbegrafiker, bald auch als Karikaturist und Cartoonist. In den 50er Jahren wurden seine Arbeiten regelmäßig in Magazinen wie „Quick“, „Stern“ und „Weltbild“ sowie in ausländischen Journalen veröffentlicht. Ab Ende der 50er Jahre war Loriot auch als Kolumnist tätig und übernahm kleinere Rollen als Schauspieler.
Von 1967 bis 1972 moderierte er die Fernsehsendung „Cartoon“ für den Süddeutschen Rundfunk der ARD. In die Sendereihe für internationale Zeichentrickfilme, die sich per Untertitel als „Streifzug durch den gezeichneten Humor“ verstand, brachte Loriot erste eigene Trickfilme ein. 1971 zeichnete er für das ZDF und die Quizshow „Der große Preis“ zugunsten der „Aktion Sorgenkind“ den Hund Wum und den Elefanten Wendelin. 1974 produzierte der Süddeutsche Rundfunk die Einzelsendung „Loriots Telecabinet“.
Von 1976 bis 1978 entstand im Auftrag von Radio Bremen die sechsteilige Fernsehserie „Loriot“, in der sich gespielte und gezeichnete Sketche abwechselten. In den Real-Filmen spielte Evelyn Hamann die weibliche Hauptrolle an der Seite Loriots. Die Serie gilt als Höhepunkt von Loriots Fernsehschaffen, begründete seinen Kultstatus und wird seit langem als fester Bestandteil des deutschen Kulturguts betrachtet. Mit Sonderepisoden zu seinem 60., 65., 70. und 80. Geburtstag knüpfte Loriot später mehrfach an die Serie an. 1988 und 1991 drehte er zwei höchst erfolgreiche Kinofilme, „Ödipussi“ und „Pappa ante Portas“. In beiden Filmen spielten ebenfalls er und Evelyn Hamann die Hauptrollen.
Als zentrales Motiv seines Werks hat Loriot einmal in einem Spiegel-Interview die zwischenmenschliche Kommunikationsstörung bezeichnet: „Kommunikationsgestörte interessieren mich am allermeisten. Alles, was ich als komisch empfinde, entsteht aus der zerbröselten Kommunikation, aus dem Aneinander-vorbei-Reden.“ Diese Störungen führt er an Szenen der Ehe, der Familie, der bürgerlichen Gesellschaft vor – und macht so das Absurde unseres von Regeln und Normen bestimmten Alltags sichtbar.
Loriots meisterhafter Gebrauch der deutschen Sprache hat dazu geführt, dass viele Formulierungen aus seinen Sketchen in den allgemeinen Sprachgebrach übergegangen sind, z.B. „Bitte sagen Sie jetzt nichts!“, „Früher war mehr Lametta!“ oder „Es saugt und bläst der Heinzelmann, wo Mutti sonst nur saugen kann“. Das gleiche gilt für Loriots sprachliche Erfindungen für seine Trickfilme: Bei „Die Ente bleibt draußen!“, „Der Hund kann gar nicht sprechen.“, „Ich lasse mir von einem kaputten Fernseher nicht vorschreiben, wann ich ins Bett zu gehen habe!“ oder „Das Ei ist hart.“ entstehen vor den inneren Augen der meisten vermutlich unmittelbar die passenden Bilder und Szenen. (Quelle: Studio Loriot
im Verleih von Salzgeber)
Loriot – um diese Legende des Humors führt kein Weg herum, es war somit nur eine Frage der Zeit, bis wir uns genüsslich diesem Protagonisten widmen. Dieser Genussabend ist ganz und gar dem Humor und guten Geschmack gewidmet. Schon beim Empfang im Vestibül stellen wir klar: “Das ist Burgunder und das ist Bordeaux” – ein fulminantes feines Tischbuffet mit Leckereien erwartet Sie nach dem Leinwandgenuss der absoluten Klassiker aus der Feder von Loriot. Ob es zum Nachtisch “Birne Helene” oder “Kosackenzipfel” geben wird? Auf jeden Fall gilt: “Wenn Sie Ihre Ente zu Wasser lassen, lasse ich das Wasser aus der Wanne heraus!”
Die beiden Herbsttermine 2024 waren binnen Tagen ausgebucht, die Zugabe ebenfalls. Keine Frage: wir gehen 2025 in die Fortsetzung. Ein weiterer Loriot-Genussabend – es gibt noch viel zu zeigen! Die Karten sind in Kürze bestellbar. Die Geduld lohnt sich.