Die Vorburg

Gesagt – getan

Es tut sich so einiges auf dem Schlossberg. Endlich, waren doch die vergangenen eineinhalb Jahre vom “C-Stillstand” überlagert. 2022 ist schon wieder halb rum, höchste Zeit mal wieder in die Glaskugel zu schauen. Spaß beiseite. Dafür kennen Sie uns, Fakten zählen. Wir sind schließlich keine Träumer.

Die mitunter auch durchaus amüsanten Geschichten rund um die Sanierung der Vorburg finden sicherlich irgendwann mal Verwendung in einem Bestseller. Nach soviel Warten und vor allem Stillstand im Geiste der zuweilen Beteiligten, haben wir uns entschlossen die Vergangenheit erstmal ruhen zu lassen und uns auf die verheißungsvolle Zukunft zu konzentrieren, wie wir es vom ersten Tag gemacht haben. „Wir bringen Allstedt wieder auf die touristische Landkarte“. Daran lassen wir uns jeden Tag messen. Ungeduldig wie wir nunmal sind, könnte es schneller gehen. Doch es ging immerhin und geht weiter.

Die Vorburg hat mittlerweile eine Vielzahl von Stammgästen und begrüßt das gesamte Jahr hindurch, selbst unter erschwerten “C-Bedingungen”, eine beachtliche Gästezahl. Wir führen uns immer vor Augen: das sind provisorische Projekte, um die Phase bis zu der Sanierung entsprechend wirtschaftlich aber auch gesellschaftlich zu überbrücken.

Es war uns von Anfang an klar, welche Aufgaben da vor uns stehen und das es nicht leicht wird. Sonst hätte es ja schließlich schon mal jemand erfolgreich gemacht. Es gibt keine Blaupause, unser Landkreis, unser Städtchen bieten beste Voraussetzungen, bieten aber auch viel (zum Teil verständliche) Skepsis und vor allem viel Abwarten. Das ist nunmal so und war und ist ebenfalls klar gewesen. Da ist Allstedt kein Einzelfall in Deutschland.

Die Genussabende in der kühleren Jahreszeit und der „Biergarten unterm Blauglockenbaum“ in den warmen Sommermonaten sind schon zu einer Einrichtung geworden und haben ihren Platz. Neue Traditionen wie der #adventimturm mitsamt dem Allstedter Schloß-Stollen: wenn sich erstmal auch das kleine feine Boutique-Hotel dazugesellt hat…

Allein dieser Begriff, der nunmal im Tourismus so genannt wird, brachte immer wieder mal belustigende Kommentare. Ein Einkaufscenter mit Hotel auf der Vorburg war unser Favorit. Man entschuldige das Fremdwort. Wikipedia löst die Ungewissheit sachlich auf. (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Boutique-Hotel). Dem Kaufmann blutet das Herz an jedem Wochenende festzustellen, wievielen Gästen des Hauses eine angenehme Nachtruhe aktuell noch verwehrt bleibt. Ob im Sommer oder Winter. Es findet sich aktuell immer jemand, der auf einigen Genuss verzichtet und seine begleitenden Gäste wieder nach Hause chauffiert, um ein Beispiel zu nennen. Jetzt wissen wir im dritten Jahr auch nachweislich was und mit welchen Daten belegt möglich ist und was nicht. Keine kalkulierten Zahlen, sondern belegbares Material aus Erfahrung bilden für uns die Grundlage des Handelns. Wir haben den (durch diverse Gründe verursachten deutlich späteren) Umzug aller Unternehmungen aus Rostock und Lübeck sowohl finanziell als auch nervlich verkraftet und entsprechend härter gearbeitet und Verzicht geübt, um die hier entstandenen Defizite im Griff zu halten. Dann kam das große “C”. Planen Sie mal ein Hotel, oder sagen wir vereinfacht, die Unterbringung von Gästen, wenn niemand auf unbestimmte Zeit reisen sollte. Wir haben da noch etwas Fantasie entwickeln können. Erklären Sie das mal den von uns so liebgewonnenen Beteiligten eines solchen Vorhabens. Wo vorher wenig Risiken schon ein Problem darstellten, füllen Sie gerne die Textlücke mit einem Wert der während und auch mit “C” da draußen kursiert. Der geht gen null, wenn wir alle ehrlich sind.

Wenn in der Region, mit Ausnahme von wenigen, im touristischen Sektor etwas vorangebracht wird oder werden soll, es aber schlicht keine belastbaren Werte gibt, oder zumeist recht verwunderliche Expertengutachten zu Auslastung und den wirklich benötigten Übernachtungsmöglichkeiten, dann klingt das was wir handfest machen und weiter ausbauen möchten für diese Institutionen wie Visionen. Ein smartes kleines feines Hotel, familiengeführt und in allen Richtungen digital ausgelegtes Unternehmen mit uns als Gastgebern ist keine Vision für den Landkreis, das wird schon seit geraumer Zeit gemacht und bewiesen. Was fehlt ist die wirtschaftliche Nachhaltigkeit durch Übernachtungen. Auch hier sind wir in der glücklichen und selbst hart erarbeiteten Situation, dass wir unsere geschätzten Übernachtungsgäste aus unseren vorhandenen Gästen gewinnen werden. Natürlich freut uns jede Aktion im Landkreis, die den Tourismus fördert. Die Risikobetrachtung wird jedoch um einiges gefahrloser, wenn sich zum allgemeinen Tourismus noch der selbst erarbeitete qualifizierte Individualtourismus hinzuaddiert. Hier wollen wir nicht zu zahlengetrieben werden. Ganz einfach und ab dem ersten Tag kommuniziert. Wir machen und laden ein mitzumachen, wir warten jedoch nicht, der Zug rollt.

Im nächsten Jahr bietet sich neben den schon beschriebenen Möglichkeiten noch die überregionale Bekanntheit durch das Bauernkriegs- und Müntzerjubiläum an. Hier gibt es Aufmerksamkeit und Geld für die Stadt(verwaltung) und beste Gelegenheiten die Gastfreundschaft unserer schönen Stadt weiter nach außen zu tragen. Hier wurde auch politisch einiges angeschoben, was unmittelbar allen hilft. Das möchte wie bei jedem Projekt nicht jeder sofort sehen, muss er auch nicht. Es wird sich zeigen und zu aller wohlwollen auch fühlen lassen. Denn der Wille ist da, Gelder sind da und die ein oder andere sinnvolle Idee seitens der Beteiligten ebenfalls. Ein Tropf, wer diese Möglichkeiten vorbeiziehen lässt.

Seit unserem ersten Tag in Allstedt und vor allem in den vergangenen eineinhalb Jahren wurde auf unterschiedlichen Ebenen das Thema Kernburg und Museum diskutiert. Eine sinnvolle und für das Objekt, wie auch seine Stadt und Einwohner zukunftsfähige Führung und Erhalt der Anlage wurde gefordert. Durch alle Gremien in der Lokalpolitik bis zur Landespolitik war das ein Thema und bekam Brisanz. Nun ist die Kernburg per 1. Juli 2022 als 20. Objekt in die Kulturstiftung des Landes Sachsen-Anhalt aufgenommen worden. Bravo sagen wir als hier steuerzahlende Bürger, Unternehmer und als Gastgeber. Durchaus positiv wird dies von allen gesehen und entsprechend berichtet.

Wer hätte da gedacht, dass in der Berichterstattung eine kleine Randnotiz die heile Welt von Allstedt so aufhorchen läßt.

In bester BILD-Zeitung-Manier – Gut recherchiert und vor allem ohne Beteiligte zu fragen. Alles für die Klicks auf der Webseite und Facebook-Präsenz der Zeitungsverlage. Hat ja mal wieder geklappt.

Selbstredend waren wir im Prozess der Aufnahme der Kernburg von Burg & Schloß Allstedt eingebunden. Die Kulturstiftung und natürlich auch wir wollten wissen, mit wem man es in Zukunft auf der Gesamtanlage zu tun haben würde. Die große Besonderheit der Anlage ist die erhaltene Geschlossenheit, angefangen vom Schlossgasthof über Nebengelasse, Gut, Kernburg und Vorburg ist alles noch an seinem Platz und unverbaut. Der/die Denkmalinteressierte kennen sicherlich diverse Treppenwitze der Geschichte, die mal eben Garagen aus DDR-Zeiten im Schlossgarten hervorbrachten oder ganze Häuser verschwinden ließ.

Sie haben sicherlich nicht vergessen, welche Probleme allein durch den zwar gut gemeinten Verkauf der Vorburg an uns allein baurechtlich entstanden. Wenn sich nun im Gespräch auf Augenhöhe Ideen ergeben, die alle, Kulturstiftung und uns aufhorchen lassen, dann ist es das im Interesse der Sache, der Anlage und im Interesse der Beteiligten hier vertieft zu sprechen und in die Zukunft zu planen.

Was kann die Stiftung mit Ihren Fähigkeiten auf dem Schlossberg einbringen? Zweifelsohne die Fähig- und Fertigkeit Denkmäler zu erhalten und in eine sinnvolle Nutzung zu überführen.

Was können wir einbringen? Zweifelsohne die Fähigkeit und Fertigkeiten Gäste für Allstedt und den Schlossberg zu begeistern und erfahrene angenehme GastgeberIn mit Herzblut zu sein.

Die Liste lässt sich sicherlich fortführen. Deshalb sprechen wir, sachlich, auf Augenhöhe, jeder mit der entsprechenden Expertise in seinen Disziplinen.

Mit der Aufnahme der Kernburg als ersten Schritt, werden die lange notwendigen noch folgenden Schritte eingeleitet. Wie wir diese Schritte mit unseren neuen Nachbarn machen, welche das sein werden, das erarbeiten wir in diesen Wochen und werden beizeiten berichten, wenn es ein Ergebnis zu verkünden gibt.

Fakt ist, es sind die richtigen Schritte im Sinne der Sache, im Sinne der Beteiligten, im Ergebnis im Sinne vieler. Auch derer, die es jetzt noch nicht zu sehen vermögen. Es genügt in diesem Fall, wenn sie es beizeiten erleben.

Wir sind gekommen um Allstedt und die Vorburg wieder auf die touristische Landkarte zu setzen. Das haben wir vom ersten Tag an getan, daran arbeiten wir jeden Tag hart weiter und haben noch einiges vor uns. Gesagt, getan! Wir machen unermüdlich weiter, denn wir sind noch lange nicht da, wo die Vorburg und Allstedt hingehören. Weiter geht‘s, auch und oft gerade dank unserer geschätzten Gäste! Tausend Dank! Wir sehen uns auf der Vorburg, im Sommer, im Winter und dazwischen auch 😉

4 Kommentare

  1. Habt vielen Dank für die Klarstellung!
    Wir wünschen Euch weiterhin viel Kraft, Durchhaltevermögen, Freude, Glück und Erfolg und freuen uns auf unsere Besuche bei euch auf der Vorburg, im Sommer, im Winter und dazwischen auch „gesagt, getan“…

  2. Wir hoffen das alle miteinander noch viele schöne Events und gemütliche Stunden auf dieser historischen Anlage genießen können . Gerne probieren wir auch die vielen kulinarischen Köstlichkeiten egal ob flüssig oder in fester Form. Wir sehen uns.

  3. Vielen Dank für eure Initiative auf der Burg. Ihr habt wieder Leben in die alten Gemäuer gebracht und uns ein kühles Fleckchen mit Leckereien unterm Blauglockenbaum.
    Macht weiter so.

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