“Berta, das Ei ist hart”, “Das Bild hängt schief” und natürlich “Früher war mehr Lametta” sind längst geflügelte Worte in Deutschland geworden. “Ach was?”, hört man Loriot fast schon sagen. Der Humorist hat einen zeitlosen Humor geschaffen, der generationsübergreifend sein Publikum findet. (Text NDR Jochen Lambernd)
Kein anderer Humorist hat so viele Spuren in der deutschen Sprache hinterlassen, hat so viele Generationen zum Lachen gebracht wie Loriot.
Das liegt nicht allein an seinem unvergleichlichen Witz, mit dem er die zwischenmenschliche Kommunikation so auf die Spitze treibt, dass sie in ihrer ganzen Absurdität entlarvt wird. Loriot war auch unglaublich vielseitig und hielt seinen Mitmenschen zunächst als Karikaturist, später aber auch als Schauspieler, Schriftsteller, Opern- und Filmregisseur den Spiegel vor.
Loriot (eigentlich Vicco von Bülow) wurde am 12. November 1923 in Brandenburg geboren. Nach dem Studium der Malerei und Grafik an der Hamburger Landeskunstschule machten ihn seine humoristischen Arbeiten in Stern, Weltbild und Quick bald bekannt. 1954 erschien mit Auf den Hund gekommen das erste von unzähligen Büchern mit Karikaturen und Texten im Diogenes Verlag.
Ab 1967 stellte Loriot auf einem Biedermeiersofa in der Fernsehsendung Cartoon (und später in Loriot I–VI) seine satirischen Sketche und Zeichentrickfilme vor. Die Herren Müller-Lüdenscheidt und Dr. Klöbner, Lottogewinner Erwin Linde- beziehungsweise Lottemann, der Nudel-Sketch und viele andere wurden zu Fernsehklassikern. Ein Foto von Loriot auf dem berühmten Sofa ziert den einen Markenentwurf, auf der anderen Sondermarke macht es sich eine seiner typischen Knollennasen-Figuren auf einem ähnlichen Möbelstück bequem.
Loriot wirkte zudem als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller in Ödipussi (1988) und Pappa ante portas (1991), zwei der erfolgreichsten deutschen Kinokomödien. Im Jahr von Loriots 100. Geburtstag präsentieren Bettina und Susanne von Bülow zusammen mit Regisseur Peter Geyer „Loriots große Trickfilmrevue“. Für den Film wurden 31 geliebte Trickfilme, die ursprünglich für das Fernsehen gemacht wurden, im Sinne Loriots behutsam neu gezeichnet, zum Teil erstmals koloriert und ins Kinoformat übertragen.
Loriot war Mitglied der Akademie der Schönen Künste und lebte als Preuße mit einer besonderen Beziehung zu Wagner und Möpsen in Bayern am Starnberger See. Dort starb er am 22. August 2011. (Text: Margaux de Weck, Diogenes Verlag AG, Zürich, Schweiz)
Dieser Genussabend ist ganz und gar dem Humor und guten Geschmack gewidmet. Die Fortsetzung aus 2024 – es gibt noch viel zu zeigen. Schon beim Empfang im Vestibül stellen wir klar: “Das ist Burgunder und das ist Bordeaux” – ein fulminantes feines Tischbuffet mit Leckereien erwartet Sie nach dem Leinwandgenuss der absoluten Klassiker aus der Feder von Loriot. Ob es zum Nachtisch “Birne Helene” oder “Kosackenzipfel” geben wird? Auf jeden Fall gilt: “Wenn Sie Ihre Ente zu Wasser lassen, lasse ich das Wasser aus der Wanne heraus!”