Was machen die da eigentlich auf der Vorburg von Schloss Allstedt?

“Wir sind gekommen um
zu gestalten und zu bleiben.”

Mit unserem Geld, sinnvollen Schulden, privatem und unternehmerischen Risiko, Herzblut, Anspruch und eigener Hände Arbeit: als Nachbarn, Gastgeber und Impulsgeber in unserer neuen Heimat.

Die Vorburg hat eine Wiederbelebung mehr als verdient. Ein Kleinod, für eine Tagestour z.B. aus Leipzig, Halle, Göttingen, Magdeburg oder Erfurt, zentral gelegen und einfach erreichbar. Natürlich auch für alle anderen Ortschaften, Städte und Nachbarn. Allstedt und sein Wahrzeichen haben Geschichte und ein enormes Potential. Dieses möchten wir nutzen, um einen schönen Ort noch schöner zu gestalten: richtungsweisend, modern und dennoch traditionsbewußt mit viel und für viel #heimatliebe!

Wir erhöhen die Attraktivität der Schlossanlage, machen wieder Lust auf den Besuch und das Verweilen. Speis und Trank, regionale Spezialitäten, bodenständig, zum Kosten vor Ort oder zum Mitnehmen: Souvenirs, Bücher & Postkarten aus dem eigenen Verlag, oder einfach eine bezaubernde Erinnerung an einen wundervollen Tag mit den Lieben auf der Vorburg. Wer sich nach einem ereignisreichen Tag noch nicht verabschieden möchte, der entspannt auf der Hofterrasse, im Sommer im „Biergarten unterm Blauglockenbaum”.

Die Vorburg bietet seinen Gästen eine kurzweilige Zeit und bleibende Erinnerungen. Wir freuen uns auf die neuen Nachbarn ebenso, wie auf Gäste von Nah und Fern. Herzlich Willkommen, hier an diesem altehrwürdigen Ort, wir arbeiten, bleiben Sie gerne neugierig!

“Es war Liebe auf den ersten Blick.”

Zu verschiedenen Zeiten wird man nach der Geschichte zum Projekt „Vorburg Allstedt“ auf Burg & Schloss Allstedt (zukünftig einheitlich als Schloss Allstedt bezeichnet) gefragt werden. Warum verfasst man die Geschichte, welche sich sicherlich nicht als Märchen herausstellen wird, nicht gleich als solche und in Buchform? Wir werden sehen wieviele Kapitel wir in den kommenden Monaten und Jahren füllen und wann das Werk dann endlich erscheint. Bis dahin hier schon ein kleiner Einblick der vielleicht ein bisschen besser die Frage klärt, wie alles begann…

Ein unscheinbarer Versteigerungskatalog im Sommer 2017 weckte unser Interesse an einem Schloss in Mitteldeutschland. Niemand hatte ursprünglich vor eine Burg oder ein Schloß zu kaufen. Das kam nie in den Sinn. Dennoch erschien es beim Blick in den Katalog sinnvoll und bei richtigem Konzept sogar machbar. Lebensfreude, ein Mehrwert an Lebensqualität und der gewisse Drang wieder etwas zu gestalten, ließen unsere Köpfe rauchen und Ideen entstanden. Kurz um, die Versteigerung war nichts für uns. Zu teuer und am Ende gefühlt die richtige Fügung. So begannen wir nun konkret zu suchen, denn der Gedanke etwas so gewaltiges zu gestalten beflügelte. Und die Gedanken und Konzepte waren schließlich nun schon einmal auf dem Tisch…

Die Denkmalbörse des Landes Sachsen-Anhalt ließ unseren Blick auf das Städtchen Allstedt fallen. Eine Vorburg stand zum Verkauf. Auf nach Allstedt.

Die Anfahrt über die A38, ein erstes zaghaftes Hervorscheinen des Torturms hinter einer Bergkuppe, dann die Abfahrt in die Stadt. Sehr vielversprechend und schön. Zum ersten durchweg positiven Eindruck trug sicherlich wesentlich das Postkartenwetter und unserer Ausgangspunkt am Fuße von Burg&Schloss Allstedt, am Vorwerksteich, bei. Ein Werber hätte diesen Moment nicht besser in Worte fassen können wie einst 1927 die Zeitung „Deutschland“ zur Eröffnung des Stadtbades:

„Ein malerischer Hintergrund: der Schlossberg mit seinem dunklen Tannenwald, darüber getürmt das Schloss; da wo der Berghang in die Ebene übergeht, das lichtere Grün von Laubwaldungen, das saftige, volle blumenübersprengte Grün der Wiesenflächen.“

Die nun vor uns liegende Burg, das Schloß Allstedt vermochte alle bereits für das andere Objekt gemachten Gedanken zu vereinen, vielmehr noch besser für dessen Verwirklichung geeignet zu sein. Der Gang durch das Tor, der beeindruckende Torturm und der sich dann anschließende Blick auf den Hof der Vorburg umrahmt von den beiden Kavalierhäusern, beeindruckend und inspirierend. Die Ideen im Kopf sprudelten. War es noch für das andere Objekt „nur“ die Produktion, private Gemächer und ggf. Ferienwohnungen, bot die Vorburg bereits auf den ersten Blick mindestens drei weitere Nutzungsmöglichkeiten an, die sich geradezu aufdrängten, da sinnvoll und zweckmäßig.

Allstedt ist ein feines Fleckchen Erde zum Leben und Erleben. Die Region bietet Potentiale, die es zu nutzen gilt, die Menschen sind aufgeschlossen und engagiert. Auf den folgenden Seiten skizzieren wir die verschiedenen Säulen um die Vorburg zu „bewirtschaften“. Es geht nicht um ein Hobby, es geht nicht um eine Teilzeittätigkeit. Wir möchten unseren Teil dazu beitragen und an der Gestaltung der Region, der Stadt, der Burg/Schloss Allstedt wesentlichen Anteil nehmen. Als neuer Lebens- und Arbeitsmittelpunkt wird die Vorburg der zentrale Ort unseres Schaffens.

2018-2019 Vertragserstellung und Kaufverträge, Stadtratsentscheidung, der erste “Tag des offenen Denkmals”, der erste Genussabend, die erste “Biergarten unterm Blauglockenbaum” -Saison, der erste Allstedter Schoss Stollen, #adventimturm…

Die Jahre 2020/21 können wir getrost ausblenden. Oder doch nicht? Das grosse “C” hatte uns alle, insbesondere die Gastronomie fest im Griff und machte einen wirtschaftlichen Betrieb fast aussichtslos. Fast: wir waren einfallsreich und spontan, durften uns zahlreicher Stammgäste und Neugieriger versichern, schon waren auch die Jahre 2020 und 2021 überstanden und im Nachhinein betrachtet zwar ermüdend, manchmal zermürbend, die Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Dennoch, das Projekt Vorburg ist nach wie vor präsent und erfreut unsere Gäste an jedem Wochenende.

Unser Tun im TV. Immer wieder ein Bericht wert.

2022 schreibt das nächste grosse Kapitel. Unsere Nachbarn, das Museum in der Kernburg wird in die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt gegeben. Am Tage der Vertragsunterzeichnung dann der Paukenschlag für das geneigte Publikum. Es ist die Rede davon, auch die Vorburg unter das Dach der Kulturstiftung zu stellen. Ein Ende des Projektes Vorburg? Mitnichten. Die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt kann “Denkmal”, wir können “Gastgeber sein”. Auf diesen Satz heruntergebrochen ist doch alles gesagt. Der Beginn einer Zusammenarbeit, die mit dem 01.01.2023 die Weichen für die Zukunft stellt. Die Immobilie der Vorburg geht in die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt über und es kommt zusammen, was stets zusammengehörte. Das Schlossareal ist nun wiedervereint und wird durch die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt entwickelt. Wir sind weiterhin auf der Vorburg als Pächter aktiv und freuen uns, unseren Teil in die Zusammenarbeit einzubringen. Wer dachte, “Die gehen” wird enttäuscht. Wir sind gekommen um zu gestalten und zu bleiben. Sagen wir doch!