“Genuss kann vieles sein (…)”, unser letzter Beitrag begann mit diesen Worten und beschäftigte sich mit eben diesem. Mit ein paar Tagen Abstand betrachtet ein mutmachender, jedoch auch aus Gründen leicht negativ eingefärbter Beitrag. Unsere Motivation ist der Genuss. Da möchten wir den Beitrag so nicht allein stehen lassen und schreiben diesen, deutlich positiveren Genussartikel, als Fortsetzung 🙂
“Genuss ist viel mehr als nur Essen und Trinken. Er hat viele Facetten, viele Farben, viele Töne, viele Gerüche und viele Geschmäcker. Genuss kann sich ganz unterschiedlich „anfühlen“. Er kann im ganz Großen stecken oder auch im winzig Kleinen. Mancher Genuss geht nur gemeinsam und andere Genussmomente muss man für sich allein erleben. Genuss ist nicht fassbar und doch so unfassbar wichtig: denn Genuss tut gut.” | Genuss tut gut
Das schmackhafte Beispiel im obigen Filmchen stellt schon einmal den wichtigsten Punkt ins Zentrum des Genusses: Zeit.
Eine schnelllebige Zeit verändert auch uns. Wir essen im Stehen, Gehen, bei laufendem Fernseher, im Auto, in der Bahn, das Mobiltelefon in Griffweite. Wir konzentrieren uns auf viele Dinge, selten bis nie auf das Essen. Unbewusstes Essen verhagelt uns den Genuss, um es einmal salopp zu formulieren. Sie haben es im Schokoladenbeispiel erlebt, oder erleben es nach der Lektüre dieses Artikels: Genuss mit allen fünf Sinnen macht nicht nur Spass, es bringt Freude, stimmt fröhlich, hellt die Laune auf, tut unserer Seele gut. Wir schmecken die Süße des Schokoladenkuchens, riechen das Aroma frischer Kräuter, sehen das knallige rot frischer Erdbeeren, hören das Knacken eines Kartoffelchips beim Reinbeissen und fühlen auf der Zunge die Cremigkeit bei jedem Löffel des hausgemachten Tiramisu. Wie trist und grau wäre alles ohne unsere fünf Sinne? Probieren Sie es ruhig aus und vor allem, bleiben Sie am Ball. Denn Genuss können Sie trainieren. Wobei “trainieren” hier für einige eher nach Belastung klingt. Vielmehr geht es um eine Haltung, um einen Anspruch an sich selbst und die Achtsamkeit. Da war es wieder, das Wort Achtsamkeit – jetzt geht die Esoterikschiene los? Ein wenig vielleicht.
Die Achtsamkeit findet ihren Ursprung in der so genannten Satipatthana-Sutra der buddhistischen Lehren. Alle buddhistischen Mediationsformen basieren auf Achtsamkeit. In dem Zusammenhang werden vier Grundlagen der Achtsamkeit beschrieben: die Achtsamkeit auf den Körper, die Achtsamkeit auf Gefühle oder Empfindungen, die Achtsamkeit auf den Geist und dessen Zustand sowie die Achtsamkeit auf die so genannten Geistesobjekte – das sind Dinge, die in einem Moment wahrgenommen werden. (Quelle)
Von der Theorie zur Praxis. Der Psychologe und Genussforscher Dr. Rainer Lutz der Philipps-Universität Marburg, zeigt mit einfachen Möglichkeiten, wie das alltägliche Essen mit dem Genuss verbunden werden kann (Quelle).
- Genuss braucht Zeit: Nehmen Sie sich Zeit zum Genießen, denn Stress und Hektik ist schlecht für jeden Genuss.
- Genuss und Genießen muss erlaubt sein: Verbote bringen nichts – erlauben Sie sich alles und genißenen Sie es.
- Genuss geht nicht nebenbei: Die Konzentration auf den Genuss bringt das Erleben, wer nebenbei isst hat nichts vom Geschmack
- Weniger ist mehr: Essen Sie nicht tägliche Ihre Lieblingsspeisen, denn dann ist nicht mehr etwas Besonderes.
- Wissen, was einem gut tut: Wenn Sie genau wissen was Ihnen bekommt, dann können dies ganz bewusst genießen.
- Ohne Erfahrung kein Genuss: Trainieren und Schulen Sie Ihre Sinne – so lernen Sie neues kennen und verteifen das was Sie erleben.
- Genuss ist alltäglich: Genuss ist nicht nur an Festtagen erlaubt – Genuss sollte ein Bestandteil Ihres Alltags sein.
Mit unseren Genussabenden tragen wir an jedem Wochenende der Achtsamkeit Rechnung. Im Kreise weiterer Genussmenschen geniesst es sich nochmal so gut.
Passend dazu unsere Beiträge zur “gepflegten Samstagabendunterhaltung“, Krimigenussabend und natürlich zum RUMprobieren.